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Botschaft Birmas in Thailand gestürmt

■ Besetzer fordern Freilassung von Gefangenen und Dialog mit der Opposition

Bangkok (Reuters) – Bewaffnete Geiselnehmer haben gestern die Botschaft Birmas in der thailändischen Hauptstadt Bangkok gestürmt. Die Männer, die sich als birmesische Studenten ausgaben, hielten nach eigenen Angaben bis zu 30 Menschen in ihrer Gewalt. Darunter waren auch ein Deutscher und mehr als ein Dutzend weiterer Ausländer, wie eine Geisel mitteilte. Drei Thailänder wurden später freigelassen.

Die Besetzer forderten von der birmesischen Militärregierung die Freilassung aller politischen Gefangenen, einen Dialog mit der Opposition und die Anerkennung des 1990 gewählten Parlaments. Sie verlangten einen Hubschrauber für 20 Personen, um an die Grenze nach Birma zu fliegen.

Auf einen ersten Verhandlungsversuch der Behörden reagierten die mit Handgranaten und Sturmgewehren bewaffneten Geiselnehmer nach Augenzeugenberichten mit Schüssen in die Luft. 300 Polizisten und Scharfschützen zogen vor der Botschaft auf.

Eine kanadische Geisel sagte in einem Telefongespräch, die Festgehaltenen seien unverletzt. Die Geiselnehmer nannten sich „birmesische Studentenkämpfer“. In einem Fax an einen Fernsehsender warnten sie, sie seien bereit zu sterben, falls ihre Forderungen nicht erfüllt würden. Zugleich forderten sie Lebensmittel für die Geiseln.

Die größte Gruppe birmesischer Exilstudenten teilte mit, sie habe mit der Besetzung nichts zu tun. „Wir wollen keine terroristischen Aktionen unterstützen“, sagte der Vizepräsident der Demokratischen Front der Studenten Birmas (ABSDF), Moe Thee Zun. Die Besetzer erklärten in ihrem Fax, sie handelten aus eigener Initiative. Sie drückten ihre Unterstützung für ein im vergangenen Jahr von der größten Oppositionspartei Birmas eingerichtetes Kommitee aus, das ein 1990 gewähltes, aber vom Militär verbotenes Parlament vertreten soll. Die von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi geführte Nationale Liga für Demokratie hatte die Wahlen klar gewonnen.

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