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Birne schleift

■ Bremerhavener Experte klagt über Abriss von alten Industriebauten

Wertvolle Baudenkmäler der deutschen Häfen werden immer häufiger von der Abrissbirne bedroht. Jüngstes Beispiel sei der Abriss einer in Deutschland einzigartigen dampfgetriebenen Kraftanlage auf dem Gelände der Bremerhavener Lloyd Werft, beklagt der Indus-triearchäologe Dirk Peters, der für das Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven die Historie der Umschlagsplätze an Nord- und Ostsee erforscht. Genau 100 Jahre nach der Inbetriebnahme habe die Demontage der Dampfmaschinen und Pumpen für das ebenso alte Kaiserdock begonnen. Andere Länder bewahrten solche Baudenkmäler mit Mitteln der Europäischen Union.

Nach Angaben der Lloyd Werft war die Sanierung der Energieversorgung seit langer Zeit überfällig. Möglichkeiten zum Erhalt der alten Anlage habe es wegen der Platzverhältnisse und aus technischen Gründen nicht gegeben. Dass historisch Wertvolles nicht immer gegen die Expansions- und Modernisierungspläne in den deutschen Häfen verteidigt werden kann, sei zu akzeptieren, betont Peters. „Andere Länder machen es uns aber vor, wie man diese Denkmäler der Industriegeschichte in neue Pläne integrieren kann“, betont er.

Die Kraftanlage war vor 100 Jahren mit dem 222 Meter langen Trockendock vom Norddeutschen Lloyd als Reparaturanlage für die damaligen Passagierdampfer gebaut worden. Seither lief sie unverändert im Originalzustand. Peters: „So etwas findet man in ganz Deutschland nicht mehr.“ Der Archäologe plädiert indessen für ein größeres Geschichtsbewusstsein im Umgang mit diesen Baudenkmälern. dpa

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