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Fast prompt: Italien knöpft sich NS-Verbrecher vor

■ Einige hundert deutsche Kriegsverbrecher aus Nato-Räson bisher nicht verfolgt

München/Rom (dpa) – Italien ermittelt mit deutscher Hilfe gegen Kriegsverbrecher, die bisher nicht vor Gericht gestellt wurden. Ein Sprecher der Zentralen Ermittlungsstelle für NS-Verbrechen in Ludwigsburg bestätigte gestern einen Bericht der Süddeutschen Zeitung (SZ), wonach seine Behörde in etwa 100 Fällen um Amtshilfe gebeten worden ist. Es sei auch schon Material nach Italien geliefert worden. Einzelheiten konnte der Sprecher nicht nennen.

Nach Recherchen der SZ sind einige hundert deutsche Kriegsverbrecher bis heute nicht bestraft worden, weil nach dem Krieg nie ernsthaft gegen sie ermittelt worden ist. Dies gehe aus Dokumenten der Alliierten hervor. Danach verzichtete Italien aus Rücksicht auf den Nato-Partner Deutschland auf die Verfolgung. Ermittlungen hätten laut einer Notiz des damaligen Außenministers Gaetano Martino aus dem Jahre 1956 „die Kritik am Verhalten deutscher Soldaten fördern“ und in der Bundesrepublik den „internen Widerstand gegen den Nato-Beitritt“ stärken können. Nun habe die Militärgeneralstaatsanwaltschaft in Rom die Ermittlungsakten an die zuständigen Anklagebehörden weitergeleitet.

Nicht wenige der damaligen Täter seien noch am Leben. Sie könnte eine Welle neuer Ermittlungsverfahren treffen. Dabei gehe es auch um die Auslöschung ganzer Ortschaften wie des toskanischen Dorfes Sant' Anna di Stazzema.

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