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KommentarLa Paloma ade

■ Warum der Senat sich im Hafen bequem hinter der Tarifautonomie versteckt

Was sieht das schön nostalgisch aus, in den alten Schwarz-Weiß-Filmchen aus dem Hamburger Hafen: Es wimmelt von Hafenarbeitern, die Schiffe be- und entladen. Für Abertausende bedeutete der Umschlag im Hafen Lohn und Brot.

Heute werden Container ins Umland gepackt, um den Hafentarifen zu entgehen, heute werden Terminals gebaut, in denen man für den Umschlag fast keinen Menschen mehr braucht – wie in Altenwerder. Heute werden den Arbeitern massive Kürzungen beim Lohn abverlangt und im anderen Fall mit der billigen Zeitarbeits-Konkurrenz gedroht – wie beim Gesamthafenbetrieb.

Selbst Töchter der HHLA, einer Gesellschaft, auf die die Stadt den Daumen hat, machen fröhlich mit beim Tarifdumping. Der Senat zuckt entschieden die Achseln: Tarifautonomie, was sollen wir machen? Das ist Sache von Arbeitgebern und Gewerkschaften, da kann man sich doch nicht einmischen.

Kann man doch. In Belgien werden Gewerbeflächen nur dann vergeben, wenn Tarifgebundenheit garantiert wird. Aber es gibt keine Chance, dass so etwas für den Hamburger Hafen übernommen würde – denn dann müsste man der Hafenwirtschaft einmal auf die Füße treten. Und bevor das einmal passiert, wird Wirtschaftssenator Thomas Mirow Papst.

Sich als Wirtschaftsbehörde hinzustellen und zu sagen, es wäre schön, wenn der Gesamthafenbetrieb erhalten bliebe, ist dagegen herrlich einfach. So etwas nennt man wohl ein Lippenbekenntnis. Peter Ahrens

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