piwik no script img

Mannesmannn und Vodafone ringen weiter

■ Werbekampagne beider Konzerne. Mannesmann kündigt schnelleren Konzernumbau an

Düsseldorf/Berlin (rtr/AFP) – Im Übernahmekampf um den Düsseldorfer Mannesmann-Konzern werben jetzt sowohl der Kaufinteressent Vodafone-Airtouch als auch Mannesmann selbst in ganzseitigen Anzeigen um die Sympathie der Anleger. Der britisch-amerikanische Mobilfunkriese wirbt mit den Worten „Jetzt können wir gemeinsam das Größte machen“ für sein am Freitag veröffentlichtes Kaufangebot für Mannesmann über 242 Milliarden Mark. Das „feindliche“ Angebot richtet sich am Management vorbei direkt an die Mannesmann-Aktionäre, die es zum Aktientausch zu überreden gilt.

Die Mobilfunktochter von Mannesmann stellte derweil in Großanzeigen die Vorzüge ihrer neuesten technischen Errungenschaft heraus: per D2-Handy abrufbare Internet-Dienste. Bereits vergangene Woche hatte Mannesmann als Gesamtkonzern eine Image-Anzeige geschaltet, in der vor allem die Kursgewinne von mehr als 800 Prozent herausgestellt worden waren, die Anleger seit 1994 mit der Mannesmann-Aktie erzielen konnten.

Sollte die Übernahme glücken, entstünde ein Weltkonzern mit mehr als 42 Millionen Mobilfunkkunden. Mannesmann versucht unterdessen alles, um den Aktionären gute Argumente gegen das Vodafone-Angebot zu liefern. Noch gestern Abend sollten neue Gewinnprognosen präsentiert werden. Ein Sprecher sagte, man werde auch die geplante Spaltung des Konzerns in eine Telekommunikationsgesellschaft und eine für Automobilzulieferung und Maschinenbau präzisieren.

Keine Angaben machte der Sprecher zu Zeitungsberichten, wonach die Firmen Siemens, Continental und Thyssen Krupp den Bereich Automobilzulieferung kaufen wollten und ihr Interesse bereits bei Mannesmann angemeldet hätten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen