piwik no script img

Bauleiter unter Verdacht

■ Die Staatsanwaltschaft wirft Mitarbeitern der Bauverwaltung Untreue und Betrug vor

Zwei Mitarbeiter der Senatsbauverwaltung stehen unter Korruptionsverdacht. Schon seit einiger Zeit ermittelt in beiden Fällen die Staatsanwaltschaft. Sie wirft den Verdächtigen Untreue und Betrug vor, wie der Sprecher der Justizpressestelle, Martin Steltner, gestern sagte.

In einem Fall beschuldigen die Ermittler einen Gruppenleiter der Bauverwaltung der Untreue. Er soll die Bezahlung von Rechnungen angeordnet haben, für die aber keine Gegenleistung vollbracht worden sei. Dadurch sei ein Schaden von mindestens 110.000 Mark entstanden. Jetzt will die Staatsanwaltschaft beweisen, dass der Mann das Geld in die eigene Tasche gewirtschaftet hat.

Im zweiten Verfahren richtet sich der Verdacht gegen einen Bauleiter. Ihm wird so genannter Submissionsbetrug nachgesagt. Er soll bei der öffentlichen Auschreibung von Jalousiearbeiten illegale Absprachen mit den Anbietern getroffen haben.

In diesem Zusammenhang durchsuchte die Polizei mindestens vier Firmen sowie Privatwohnungen. Die Höhe des entstandenen Schadens konnte die Staatsanwaltschaft gestern noch nicht beziffern. Weitere Angaben lehnte eine Sprecherin der Bauverwaltung mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen ab.

Die Revisionsabteilung der Senatsbauverwaltung war in beiden Fällen auf Unregelmäßigkeiten gestoßen und hatte die Untersuchung daraufhin an die Staatsanwaltschaft weiter gegeben. In die Ermittlungen ist inzwischen auch die Landeskartellbehörde eingeschaltet. Die beiden Mitarbeiter sind derzeit vom Dienst suspendiert. Andreas Spannbauer

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen