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Steuergeld für Bahnfirma

■ Kanzler Schröder stellt krankendem Adtranz-Konzern Hilfe in Aussicht

Berlin (taz) – Nach seinem imageträchtigen Eingriff in die Krise des Baukonzerns Holzmann sorgt sich Bundeskanzler Gerhard Schröder nun um die Arbeitsplätze in einem anderen siechenden Unternehmen: dem Bahnkonzern Adtranz. Bayerns SPD-Chefin Renate Schmidt berichtete von einem Regionaltreffen ihrer Partei, der Bund wolle möglicherweise Exportbürgschaften gewähren und mehr Forschungsgelder zahlen.

Adtranz, eine Tochter von DaimlerChrysler und ABB, wird 1999 rund 300 Millionen Mark Verluste einfahren. Der Vorstand plant ein Sparprogramm, dem die Fabrik in Nürnberg und rund 400 Jobs zum Opfer fallen sollen. Adtranz stellt alles her, was auf Schienen rollt.

Der bündnisgrüne Verkehrsexperte Albert Schmidt warnte, die „Politik kann nicht auf Dauer der Reparaturbetrieb“ für marode Unternehmen sein. In die Bahntechnik mehr Forschungsgelder zu investieren hält Schmidt aber für sinnvoll. Die konservative Regierung habe zu wenige Mittel bereitgestellt. „Die größte Hilfe für Adtranz wäre jedoch, das Unternehmen vom Alptraum Transrapid zu befreien“, sagte Schmidt. Adtranz ist an dem Transrapid-Konsortium beteiligt, doch es zeichnet sich ab, dass beim Betrieb der Magnetschwebebahn zwischen Berlin und Hamburg weitere Verluste drohen. Seit seiner Gründung krankt Adtranz an dem Preisverfall auf dem Markt für Züge und Bahnsysteme. koch

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