: Billig, aber ökologisch
Strom für Behörden zu mindestens 40 Prozent aus Kraft-Wärme-Kopplung
Die öffentlichen Gebäude des Landes Berlin werden auch weiterhin einen Teil ihres Stromes aus umweltverträglichen Anlagen beziehen. Ein entsprechender Beschluss des Abgeordnetenhauses vom September sei „die politische Vorgabe für die Arbeit der zentralen Energiewirtschaftsstelle des Landes“, sagte gestern eine Sprecherin der zuständigen Finanzverwaltung. Am Montag hatte die Finanzverwaltung die LBD-Beratungsgesellschaft und die Kanzlei Becker Büttner Held damit beauftragt, die Energiewirtschaftsstelle einzurichten. Damit wolle „das Land Berlin vor allem die Kosten des Energiebezuges weiter senken“, hieß es in einer Erklärung von Finanzsenator Peter Kurth (CDU). Die Erklärung ließ Umweltpolitiker fürchten, dass nunmehr ökologische Vorgaben in den Hintergrund treten könnten. Die Sprecherin beruhigte gestern die Gemüter. „Wir wollen mit der Stelle unsere Marktmacht bündeln und so Rabatte erzielen.“
Laut Parlamentsbeschluss muss die Energiewirtschaftsstelle nun dafür sorgen, dass mindestens 40 Prozent des Stromes aus relativ umweltfreundlichen Kraftwerken mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) stammen. Ab 2001 sollen zusätzlich 2 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen kommen, dieser Anteil soll jährlich um 2 Prozentpunkte steigen.
Der umweltpolitische Sprecher der Grünen, Hartwig Berger, zeigte sich gestern „positiv überrascht, dass sich die Finanzverwaltung an den Beschluss halten will“. Allerdings müsse man abwarten, wie verbindlich diese Vorgaben umgesetzt würden. Der einstimmig gefasste Beschluss, den die Grünen initiiert hatten, sei allerdings nicht das Gelbe vom Ei, räumte Berger ein. Derzeit belaufe sich der KWK-Anteil des Bewag-Stromes auf 70 Prozent. rot
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