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Kein Heilsbringer Köllmann hat die Stadt in der Hand

Jürg Köllmann ist gescheitert: Auch mit der Aussicht auf Subventionen von bis zu 50 Prozent konnte er keine Investoren in die Seestadt locken. Deshalb ist es nur konsequent, ihm weder eine Fristverlängerung noch weitere Planungsmittel zu gewähren.

Dennoch wird die Stadt die Geis-ter, die sie rief, nicht wieder los: „Public-private-partnership“ gilt in guten wie in schlechten Zeiten. In diesem Fall heißt das: Der Ocean Park wird entweder mit Köllmann gebaut oder gar nicht, weil er die Rechte an den Planungen mitbesitzt. Damit kann er alle weiteren Schritte verzögern, wenn nicht sogar blockieren. Verzichten kann die Stadt aber auf gar keinen Fall: Mit einem simplen Einkaufszentrum lassen sich nicht die 170 Millionen Mark rechtfertigten, die zur Erschließung des Geländes bereits verbaut werden.

Also haben Köllmann und Kan-Am alle Trümpfe in der Hand: Nach dem Scheitern des Vertrags sind sie nicht mehr an den vereinbarten Projektumfang gebunden und können sich die lukrativen Leckerbissen aus dem Projekt herauspicken, wie bereits mit dem abgespeckten „Blauen Planeten“ vorgesehen.

Dass man sich in Bremerhaven derweil an einen Heilsbringer klammert, ist nicht ohne Komik. Die Zeiten, in denen große Söhne einer Stadt aus Sentimentalität zu Mäzenen wurden, sind vorbei. Auch Ehlerding und die IVG werden nur finanzieren, was ihnen profitabel erscheint. Das sollte Bremerhavens Politikern endlich klar werden. Jan Kahlcke

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