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Teures Scratching

Vandalismus verursacht 30 Millionen Mark Sachschaden bei BVG und S-Bahn

Zur Beseitigung von Vandalismusschäden in Bussen und Bahnen mussten Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und S-Bahn GmbH auch im vergangenen Jahr wieder tief in die Tasche greifen: Auf mehr als 31 Millionen Mark schätzten Sprecher beider Unternehmen die Folgekosten von zerkratzten Scheiben, Schmierereien, aufgeschlitzten Sitzen und blinder Zerstörungswut auf Bahnhöfen.

Die Schadenssumme in Höhe von 16 Millionen Mark bei der BVG blieb zwar im Vergleich zum Vorjahr in etwa konstant, doch die Anzahl der Straftaten ist nach Angaben der Sprecherin in der Tendenz eher steigend. Schwerpunkt des Vandalismus seien nach wie vor die U-Bahnen. Dort mussten für rund 10 Millionen Mark vor allem zerkratzte Scheiben ausgewechselt und Schmierereien beseitigt werden. Angesichts dessen wird sowohl über die Videoüberwachung in U-Bahnen als auch in Bussen nachgedacht. Darüber hinaus werden Rückenlehnen mit anti-graffiti-beschichteten Materialien erprobt.

Die S-Bahn GmbH bezifferte die Schäden auf rund 15 Millionen Mark. Seit ein neues Sicherheitskonzept greift und derart „gestaltete“ Züge ähnlich wie bei der BVG erst komplett gereinigt werden, bevor sie zum Einsatz kommen, scheint auch dort den Sprayern zunehmend die Lust am Objekt zu schwinden. Dafür mussten en masse zerkratzte Scheiben und aufgeschlitzte Sitze ausgewechselt beziehungsweise repariert werden, wie ein Sprecher sagte. Eine Fensterscheibe in den modernen Zügen kostet immerhin 500 Mark. Deshalb werden auch diese verstärkt mit Folien beklebt, die wesentlich billiger und zudem leichter auszuwechseln sind.

Die Aussetzung von bis zu 1.000 Mark für Hinweise auf die Ergreifung eines Täters bei der S-Bahn erweist sich aus Sicht des Unternehmens als Erfolg: 1999 wurden auf dieser Basis 60 Täter angezeigt und gefasst. ADN

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