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Grosny unter Dauerfeuer

■ Angriffe auf Tschetschenien dauern an. Verhaltene Drohungen vom Europarat

Moskau (rtr) – Russland hat seine Angriffe auf Ziele in der Kaukasusrepublik Tschetschenien trotz Kritik aus dem Westen gestern mit unverminderter Härte fortgesetzt. Die Nachrichtenagentur Interfax meldete, Kampfflugzeuge hätten binnen 24 Stunden mehr als 110 Einsätze über der tschetschenischen Hauptstadt Grosny sowie den weiter südlich gelegenen Regionen um Argun und Wedeno geflogen. ITAR-TASS meldete, die russischen Truppen hätten den Druck auf die Rebellen in Grosny verstärkt und sie gezwungen, in Luftschutzkellern Zuflucht zu suchen. Die tschetschenischen Kämpfer hatten sechsmal vergeblich versucht, den russischen Belagerungsring um die Stadt zu durchbrechen.

Unterdessen erneuerte der Leiter der Delegation des Europarates, Lord David Russell-Johnston, die Forderungen nach Waffenstillstand, Verhandlungen, Freizügigkeit für die Flüchtlinge und Zugang für humanitäre Organisationen. Eine zuvor geäußerte Drohung, Russland müsse mit einem Ausschluss aus dem Europarat rechnen, sollte es die Offensive in Tschetschenien nicht beenden, schwächte Russell-Johnston nach einem Treffen mit Parlamentspräsident Jegor Strojew jedoch ab. Es sei zu früh, um darüber zu entscheiden, sagte er.

Interimspräsident Wladimir Putin sagte bei dem Treffen, Russland habe Verständnis für die internationale Besorgnis über die Vorgänge im Nordkaukasus. Allerdings müsse die internationale Gemeinschaft auch Verständnis für die russische Position zeigen und sich nicht auf Propaganda, sondern auf wahre Informationen stützen. Putin hatte zuvor Medienberichte über das Elend von mehr als 200.000 tschetschenischen Flüchtlingen kritisiert. Bislang hatte Russland die westliche Kritik als Einmischung in innere Angelegenheiten zurückgewiesen.

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