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Mit Hosenträgern wäre das nicht passiert

Feuerwehrchef: Computerpanne an Silvester war „Verkettung unglücklicher Umstände“

Sosehr sich Feuerwehrchef Albrecht Broemme gestern im Innenausschuss auch mühte, die Ursachen für das Chaos in der Silvesternacht zu erklären, viel schlauer waren die Parlamentarier am Ende nicht. Wie berichtet war das Computerhauptsystem in der Feuerwehrleitstelle kurz nach Mitternacht ausgefallen. Das Ersatzsystem war durch die Masse der Notrufe überfordert. Als Krönung des Ganzen hatte sich um 1.30 Uhr herausgestellt, dass die elektronische Fahrzeugstandsanzeige nicht korrekt arbeitete. Sie zeigt an, wie viele Fahrzeuge in den Wachen oder im Einsatz sind. Die Folgen waren verheerend: Wohnungen brannten aus, Verletzte mussten von Taxifahrern in Krankenhäuser gebracht werden, Polizisten löschten mit Wasserwerfern.

„Es war eine Verkettung unglücklicher Umstände“, sagte Broemme gestern. Den von SPD, Grünen und PDS erhobenen Vorwurf, die Feuerwehr sei auf Sofwareprobleme nicht vorbereitet gewesen, wies er entschieden zurück. Warum die Feuerwehr das Angebot der Computerfirma Bull abgelehnt habe, in der Silvesternacht einen EDV-Spezialisten in der Leitstelle zu postieren, wollten die Parlamentarier wissen. Man habe sich nach gründlicher Erörterung dagegen entschieden, so Broemme, weil man die Verantwortung nicht auf eine Firma abwälzen könne. Zur Sicherheit sei festgelegt worden, dass beim Versagen des Hauptsystems sofort auf das Ersatzsystem und die Ebenen darunter umgestiegen werde. Die Feuerwehr habe sich demnach doppelt und dreifach abgesichert: „Durch Hosenträger, Gürtel, Gummi. Zur Not hätten wir die Hose auch noch mit der Hand fest gehalten“, sagte Broemme.

Erst als alles nichts mehr half, hatte die Feuerwehr den EDV-Experten von Bull zu Hilfe geholt, der das System innerhalb von einer halben Stunde wieder zur Anwendung brachte. Nach Angaben von Broemmes Stellvertreter, Wilfried Gräfling, hatten die Feuerwehr-Systembetreuer um 0.04 Uhr in der Silvesternacht aufgrund einer Fehleranzeige geglaubt, dass das Programm nicht mehr funktioniere, und deshalb einen Neustart versucht. Das war eine fatale Fehleinschätzung. Eine spätere Simulation hat laut Gräfling ergeben, dass das Programm erst durch den Startbefehl zusammenbrach.

Der innenpolitische Sprecher der Grünen, Wolfgang Wieland, warf Broemme mangelnde Aufklärung vor: „Sie hätten die Hose runterlassen müssen.“ Broemme versprach, die Fehler gründlich aufzubereiten. Demnächst werde die Feuerwehr ein neues Computersystem bekommen, das aber vor der Einführung bis ins Detail geprüft werde. Plutonia Plarre

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