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Genug getagt

■ Ende der Legislaturperiode im Norden. Am 28. März gehts wieder von vorne los

Routiniert, mit Abschiedsschmerz oder voller widersprüchlicher Gefühle – ganz unterschiedlich haben schleswig-holsteinische Abgeordnete die letzte Landtagssitzung in der 14. Wahlperiode erlebt. „Ich kandidiere nicht mehr, ein bisschen Abschieds- und Rückblicksstimmung kommt da schon auf“, sagt die CDU-Abgeordnete Gudrun Hunecke. Ihre letzte Rede hielt die 60-Jährige gestern zum Thema Familienpolitik.

Widersprüchliche Gefühle kommen bei der fraktionslosen Abgeordneten Adelheid Brüchmann-Nikolay hoch, für die ein ganz besonderes Kapitel zu Ende geht: Sie war 1996 erstmalig mit den Grünen in den Landtag eingezogen. Wegen des Kosovo-Krieges verließ sie vor knapp einem Jahr die Partei im Streit und ist seither isoliert im Landtag. Einerseits bedaure sie, dass die Politikphase vorbei sei, andererseits schwinge Erleichterung mit. Ihre Landtagszeit sei geprägt von dem „Kampf mit den Grünen, die Politik zu machen, für die sie mal einstanden“. Sie kündigte an, dorthin zurückzukehren, wo sie herkommt, „aus der Ecke der Naturschutzverbände“.

„Business as usual“ war diese letzte Landtagssitzung für den Parlamentarischen Geschäftsführer der SPD, Holger Astrup: „Es geht doch in zwei Monaten schon weiter.“ Allerdings könne es schon passieren, dass er „abends in der Kneipe parteiübergreifend Revue passieren lässt“.

Ein Großteil der Abgeordneten nahm am Freitag nur vorläufig Abschied von den Kollegen der anderen Fraktionen: Nach der Landtagswahl am 27. Februar tritt der 15. Schleswig-Holsteinische Landtag am 28. März zu seiner ersten Sitzung zusammen. Und viele werden dann wieder dabei sein.

Anja Stenzel

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