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Bimbes in Europa verteilt?

Auch die Bundes-CDU hatte schwarze Konten in der Schweiz und in Liechtenstein, behauptet das ZDF

Berlin (AFP/taz) – Auch für die Bundes-CDU sollen nach Informationen des ZDF jahrelang schwarze Konten in der Schweiz und in Liechtenstein geführt worden sein. Entsprechende Hinweise ergeben sich nach Auskunft des Senders aus Äußerungen von Horst Weyrauch sowie aus Unterlagen, die die Staatsanwaltschaft bei dem ehemaligen Finanzberater der CDU beschlagnahmt hat.

Weyrauch soll laut ZDF auf die Frage, ob er in der Vergangenheit auch für die Bundes-CDU Konten in der Schweiz und Liechtenstein eingerichtet habe, gesagt haben, darüber könne nur mit seinem Anwalt gesprochen werden: „Jetzt wackelt die Republik, wenn sie da ran gehen, dann wackelt ganz Europa.“ Dies sei keine Drohung, sondern „die Beschreibung eines Sachverhalts“.

Es ist schon länger bekannt, dass Weyrauch Reisen in die beiden Länder auf Kosten der Bundes-CDU abgerechnet hat. Er soll entsprechende Belege immer mit „CDU Bonn“ oder „CDU Hessen“ versehen haben. Weyrauch war auch für die hessische CDU als Finanzberater tätig. Doch von den ermittelnden Behörden wollte gestern weder die Staatsanwaltschaft Bonn noch die in Wiesbaden die Informationen des Senders bestätigen.

Die CDU betonte, sie habe derzeit „keine Anhaltspunkte“ für ausländische Konten der Partei. Weyrauchs Frist, einen umfangreichen Fragenkatalog der CDU eidesstattlich zu beantworten, läuft heute ab. Er soll für den Zeitraum von Januar 1989 bis Dezember 1999 alle Reisen und Kontenbewegungen für die Bundes-CDU im Ausland darlegen.

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