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Betr.: Neonazi-Demo

Nach dem Neonazi-Aufmarsch vom vergangenen Wochenende am Brandenburger Tor ist die Debatte um die Wiedereinführung einer Bannmeile neu entbrannt. Der Senat ist in dieser Frage keineswegs so einig, wie es gestern schien. Senatssprecher Michael-Andreas Butz bekräftigte zwar erneut, dass der Senat den Bundestag aufgefordert habe, das Bannmeilengesetz einzuführen, das den Pariser Platz und das Brandenburger Tor einschließen müsse. Nach Informationen der taz haben sich für dafür aber nur die CDU-Senatoren stark gemacht. In SPD-Kreisen zeigte man sich über Butz’ Interpretation erstaunt. Die SPD-Senatoren hätten auf der Sitzung nur die Haltung vertreten, es sollten alle rechtlichen Möglichkeiten ausgelotet werden, um auf der Grundlage des Demonstrationsrechts Versammlungen an bestimmten Orten zu verhindern.

Neue Erkentnisse erhofft sich der Senat von einer Anhörung im Innenausschuss am 21. Februar, zu der noch nicht näher genannte Rechtsexperten geladen werden sollen. Unabhängig davon plant Innensenator Werthebach (CDU) nach Angaben seines Sprechers, in der Innenstadt keine Versammlungen mehr zuzulassen. Die Polizei wird den Anmeldern also Auflagen für eine Verlegung der Demonstration in andere Stadtteile erteilen. Diese Entscheidung wolle Werthebach bis zum Bundesverwaltungsgericht durchfechten, heißt es. plu

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