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Bush in die Büsche

Rivale John McCain bedrängt den republikanischen Favoriten immer mehr

Charleston (AFP/dpa) – Der Sieg von US-Senator John McCain bei den Vorwahlen in New Hampshire hat seine Kandidatur um die republikanische Nominierung für die US-Präsidentenwahl beflügelt. Im US-Bundesstaat South Carolina, wo am 19. Februar die nächste wichtige Vorwahl-Etappe stattfindet, ist der Vietnamkriegsveteran neuerdings populärer als der eigentliche Favorit George W. Bush, wie aus am Donnerstag veröffentlichten Umfragen hervorging. Laut dem Meinungsforscher John Zogby wollen 44 Prozent der Wähler in South Carolina für McCain stimmen gegenüber 39,3 Prozent für Bush. Die Fehlermarge der Umfrage lag bei vier Prozent. Vergangene Woche hatte McCain noch 20 Prozentpunkte hinter dem texanischen Gouverneur gelegen, der South Carolina als „Bush-Land“ beansprucht.

Der Vietnamkriegsveteran McCain gewann damit den Schwung, den er sich von der Vorwahl in New Hampshire erhofft hatte. Dort schlug er Bush, den Gouverneur des Staates Texas, nach dem Endergebnis mit 49 zu 30 Prozent. Bei den Demokraten gewann Vizepräsident Al Gore mit 50 zu 46 Prozent gegen seinen einzigen Herausforderer, den früheren Senator Bill Bradley.

Auch finanziell profitierte McCain von seinem Sieg in New Hampshire: Seit Dienstag gingen nach jüngsten Angaben Spenden in Höhe von einer Million Dollar (gut zwei Millionen Mark) bei ihm ein. Bushs Spendenrekorde wird er indes kaum mehr einholen können: Der Sohn des Ex-Präsidenten George Bush hat bereits 69 Millionen Dollar gesammelt. Geld spielt vor allem in den bevölkerungsreichen Bundesstaaten eine Rolle, wo die Wähler nicht wie in New Hampshire bei Bürgerversammlungen, sondern nur über die Medien erreicht werden können.

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