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Der Staatsmann hat keine grünen Zweifel

Es spricht der Staatsmann. Bundesaußenminister Joschka Fischer ist auf Tournee im Norden und bringt es fertig, den schleswig-holsteinischen Wahlkampf mit der finnischen Wirtschaftskrise und der Achse von Kaliningrad nach Nishny-Nowgorod in Verbindung zu bringen. Angesichts solcher Weltläufigkeit wirkt das erste PVC-freie Mietshaus, das Kiels grüner Umweltminister Rainder Steenblock als Erfolg verkauft, ein wenig hausbacken. Dritte im grünen Wahlkampf-Kränzchen gestern in Hamburg war GAL-Wissenschaftssenatorin Krista Sager, die rot-grün als verlässlichen Partner für Hamburg in Umwelt- und Verkehrsfragen lobpreist.

Ungetrübte Einigkeit auch darin, den politischen Gegner kräftig zu schurigeln. Sager: „Ich bin sehr dagegen, dass ein CDU-Brutalo und ein FDP-Windei das Bundesland in die Mangel nehmen.“ Fischer: „Volker Rühe versteht unter Modernität den Weg in die Vergangenheit.“ Steenblock: „Aus Sicht der schleswig-holsteinischen CDU gilt Rühe sogar als Linksradikaler.“ Da muss selbst Fischer staunen.

Ansonsten ist routinierte Entspannung die Tageslosung. Die Grünen in Schleswig-Holstein auf der Kippe? Doch nicht bei Fischer. Wie ein alter Fahrensmann wiegt er nur das Haupt und sagt: „Ich habe so viele Wahlkämpfe gemacht – ich habe keinen Zweifel, dass wir über fünf Prozent kommen.“

Und als sei das nicht genug Aufbauendes, fügt er an: „Wenn wir uns reinhängen, können wir sogar unser Ergebnis vom letzten Mal noch verbessern.“ Steenblock sagt dazu gar nichts, er lächelt ein biss-chen. Peter Ahrens

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