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Atomare Lebenshilfe

■ Bürgerschaft findet Zwischenlager an HEW-Atomkraftwerken unvermeidlich

„Zwischenlager verlängern die Betriebsdauer von Atomkraftwerken“, meint der Regenbogen-Abgeordnete Lutz Jobs. Und beantragte deshalb gestern in der Bürgerschaft, diese solle sich gegen den Plan der Hamburgischen Electricitäts-Werke (HEW) aussprechen, atomare Lager an den Atommeilern Krümmel und Brunsbüttel einzurichten. Diese hatten die HEW im Dezember 1999 beantragt.

Solange kein Atomkraftwerk abgeschaltet ist, seien weitere Kapazitäten für die Aufbewahrung abgebrannter Brennelemente „reine Überlebenshilfe für die Atomwirtschaft“, befürchtet Jobs. Über Lager könne man überhaupt erst nach erfolgtem Atomausstieg sprechen. Der Antrag wurde von SPD, GAL und CDU gemeinsam abgelehnt.

Er sei „ein Störfall“, bescheinigte ihm SPD-Umweltsprecherin Renate Vogel. Zwischenlösungen seien unvermeidbar, wenn man die Wiederaufarbeitung in den Plutoniumfabriken Sellafield und La Hague beenden wolle. Ihre Ziele seien „der schnellst mögliche Ausstieg aus der Atomkraft und aus dem Plutoniumkreislauf“, aber das funktioniere nicht „durch das Aufstellen regenbogenbunter Wunschzettel“.

„Konzeptionslosigkeit“ attestierte GAL-Energieexperte Axel Bühler dem Antrag. Bevor kein nationales Endlager „für all den Atommüll“ errichtet sei, gehe an Zwischenlagern nun mal kein Weg vorbei. So sieht das auch der grüne Umweltsenator Alexander Porschke. Bevor die Lager genehmigt würden, „sind die Debatten von heute schon Geschichte“, und der Abschied von der Atomkraft bereits jahrelange Normalität. Die Übergangslösung Zwischenlager sei auch die Alternative zu weiteren Castor-Transporten. smv

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