piwik no script img

NRW bekommt superschnelle Datendienste

Telekom verkauft den ersten Teil des Fernsehkabelnetzes an US-Investor Callahan

Berlin (taz) – Egal, ob Filme auf Abruf, Videokonferenzen oder ein superschneller Internetzugang: Wer heute Kabelfernsehen hat, kann sich auf multimediale Möglichkeiten freuen. Zumindest wenn es sich um einen Zugang über das bisherige Telekomnetz in Nordrhein-Westfalen handelt.

Gestern kündigte Telekom-Technik-Vorstand Gerd Tenzer an, dass der Bonner Konzern 55 Prozent seiner größten Fernsehkabel-Regionalgesellschaft zum 1. Juli für rund 5 Milliarden Mark an den US-Investor Richard Callahan verkauft. Die restlichen Anteile sollen bis auf eine Sperrminorität von 25 Prozent plus einer Aktie an die Börse gebracht werden. Gemeinsam wollen Callahan und Telekom das Kabel mit 10 Milliarden Mark so weit modernisieren, dass künftig auch Multimediaanwendungen möglich sind.

Das nordrhein-westfälische Netz ist eins von neun Regionalnetzen der Telekom in Deutschland und versorgt 4,2 Millionen der insgesamt 6,2 Millionen Haushalte. Vor einem Jahr hatte das Unternehmen auf Drängen der EU-Kommission den gesamten Kabelbereich ausgliedern und aufteilen müssen, weil es mit dem Netz und der Satellitentochter SES Astra praktisch eine Monopolstellung innehatte. Seitdem hatte es auch mit inländischen Konkurrenten verhandelt, die aber die Bedingungen der Telekom – unter anderem die Sperrminorität – nicht akzeptieren wollten. Jetzt gibt es nur noch ausländische Bewerber. Bislang spricht die Telekom für jede Region nur mit jeweils einem Investor. Dass Callahan nach dem erfolgreichen Abschluss des NRW-Geschäfts mehr Teilbereiche übernehmen will, könnte ihr dabei eine bessere Ausgangsposition verschaffen.

Tenzer rechnete deswegen damit, dass die Nordrhein-Westfalen nicht lange allein von der Modernisierung profitieren werden: Bis Ende März könnten Verträge für den Verkauf von 85 Prozent des Kabelnetzes unter Dach und Fach sein. Beate Willms

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen