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Wie John McCain gegen das Establishment seiner Partei antrat

Der Senator Arizonas, John McCain, hatte sich im vergangenen Jahr vor allem durch Niederlagen einen Namen gemacht: Er scheiterte bei dem Versuch, die mächtige Tabakindustrie per Gesetz zu bändigen. Er scheiterte mit einer Reform der Parteispenden und Wahlkampffinanzierung im Senat. Niederlagen sind eigentlich kein guter Ausgangspunkt für Wahlkämpfe, und McCains Entscheidung, gegen George W. Bush im Wettlauf um die republikanische Präsidentschaftskandidatur anzutreten, wirkte zunächst wie der Ausritt Don Quijotes: mutig, edel, aber hoffnungslos. Doch manche Niederlagen adeln. Und der Haudegen McCain lehrte den „Boy“ Bush – so hatte ihn Vater George Bush auf einer Wahlveranstaltung in New Hampshire genannt – bald das fürchten. Mit einem einzigen Thema: die Geiselnahme der amerikanischen Volksvertretung durch das große Geld. Wie um seine These zu bestätigen, sammelte Bush innerhalb eines halben Jahres 60 Millionen Dollar Wahlkampfspenden. Bush präsentierte teure Fernsehwerbung und die Unterstützung des Parteiapparates. McCain konterte mit einer Guerillataktik aus geschickt ausgesuchten Schlachtfeldern – Vorwahlen, die er nicht gewinnen konnte, ließ er schlicht aus – und durch die Mobilisierung von Neuwählern, Jugendlichen, Parteilosen und Demokraten. McCain gewann New Hampshire und Michigan, verlor aber South Carolina und Washington. Nun ist McCain ins Hintertreffen geraten. Denn trotz der Beteuerung, ein „stolzer Republikaner vom Schlage Ronald Reagans“ zu sein, führt er einen Kampf gegen das Establishment seiner eigenen Partei. FOTO: REUTERS

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