piwik no script img

türkische medien

Zeitungen, TV und Radio

Die seit den 70er-Jahren in Deutschland vertriebenen türkischen Zeitungen sind weitgehend mit ihren Mutterblättern identisch. Selbst die Berlin-Berichterstattung wird meist in Istanbul produziert. Auch der Berliner Kabelfernseh-Sender TD 1 fährt ein Billigprogramm, das neben den über Satellit zu empfangenden türkischen Privatsendern kaum eine Chance hat.

Ein erstes Rundfunkprojekt auf Türkisch scheiterte vor zwei Jahren an dem Ausstieg der türkischen Gesellschafter. Die deutschen Gesellschafter Moira-Rundfunk GmbH, die auch verschiedene Zeitungen und Privatradios unterhält, ein Berliner Medienanwalt und die Gesellschaft für Medien-Marketing wagten im Sommer 1999 mit einer geschätzten Investition von etwa 2 bis 3 Millionen Mark einen Neustart. Fünf Redakteure, vier freie Mitarbeiter und sechs Verwaltungs- und Marketingleute sind heute dort beschäftigt. Das Radio hat als Informationsmedium der türkischen Bevölkerung stark aufgeholt. Noch 1993 hörten lediglich 13 Prozent das spärliche Angebot türkischer Radiosendungen. Radyo Metropol wird von 70 Prozent der Berliner Türken regelmäßig gehört. Metropol FM zielt eher in Richtung Privatsender Energy (etwa 125.000 Hörer pro Stunde) als auf die tägliche Stunde türkischsprachiges Radio des öffentlich-rechtlichen MultiKulti.

„Die größere soziale Nähe zu Deutschen bei gleichzeitiger eigenständiger kultureller Organisation ihres Privatlebens, zum Beispiel Sprache, Religion, Freizeit, deuten darauf hin, dass die jüngere türkischstämmige Generation für sich ei-nen eigenen Weg nach stabiler Selbstvergewisserung sucht, der ihre türkische Herkunft mit einer Zukunft in Deutschland verbindet“, heißt es in der Studie der Ausländerbeauftragten.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen