piwik no script img

Rüttgers Club für Kinder

Ex-Bildungminister will zwar lieber „Kinder statt Inder“, kürzt aber Ausländerkids jetzt den Unterricht

DÜSSELDORF afp ■ In NRW hat sich der Streit zwischen SPD und CDU-Opposition um angeblich fremdenfeindliche Äußerungen von CDU-Landeschef Jürgen Rüttgers verschärft. Rüttgers wies gestern den SPD-Vorwurf der Ausländerfeindlichkeit wegen seiner Äußerungen zur „Green Card“ für ausländische Computerexperten zurück. Er halte an seiner Formulierung fest, wonach besser „Kinder statt Inder an die Computer“ sollten. Statt weitere Ausländer ins Land zu holen, müssten die Deutschland lebenden Einwanderer integriert werden. SPD-Landeschef Müntefering warf Rüttgers daraufhin vor, die CDU habe „den Blick für Erfordernisse des Arbeitsmarkts verloren“.

Worten folgen Taten. Die kündigte gestern Rütters als Kandidat für das Ministerpräsidentenamt in NRW an. Bei einem Wahlsieg am 14. Mai werde er den muttersprachlichen Unterricht für Ausländer an den Schulen des Landes abschaffen. Der Unterricht in der Muttersprache diene nicht der Integration der Kinder. Sie müssten stattdessen schon vor der Schule so gefördert werden, dass sie dem normalen Unterricht folgen könnten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen