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Panzer an den Iran verkauft

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen süddeutsche Firma. Deren Chef will abwiegeln: Panzer waren „reiner Schrott“

STUTTGART dpa ■ Eine Firma aus dem Raum Stuttgart soll zusammen mit einem niederländischen Partner illegal kanadische Panzer in den Iran geliefert haben. Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft bestätigte am Montag weitgehend einen entsprechenden Bericht des Nachrichtenmagazins Focus.

Seit 1997 werde gegen die Firma wegen Verstoßes gegen das Außenwirtschafts- und das Kriegswaffenkontrollgesetz ermittelt, hieß es. Auch in den Niederlanden und in Israel seien bereits Ermittlungen in diesem Zusammenhang eingeleitet worden.

Ermittelt werde wegen insgesamt 43 Panzer, die in den Iran geliefert worden seien. Nach dem Bericht soll die Böblinger Eisen- und Metallhandelsfirma Hermann Fink GmbH zusammen mit dem niederländischem Unternehmen Commerce 1993 im badischen Lahr mehr als 50 „Lynx“-Panzer aus den Restbeständen der kanadische Armee gekauft und in die Niederlande gebracht haben.

Der Besitzer der Böblinger Firma, Gerd Fink, bestätigte, dass gegen ihn ermittelt werde. Er habe allerdings nicht gewusst, dass die Panzer in den Iran gebracht worden seien. Das hätten seine holländischen Partner gemacht. „Die Panzer waren außerdem reiner Schrott, mit Löchern drin, die waren nicht mehr zu gebrauchen“, sagte Fink.

Die Fahnder schließen jedoch laut Focus nicht aus, dass die Panzer wieder aufgerüstet wurden. Experten in Belgien würden derzeit an einem Fahrzeug überprüfen, ob dergleichen möglich sei, heißt es.

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