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Brücken abgebrochen

■ IG Metall Küste lehnt Angebot der Arbeitgeber als unzureichend ab

Die Tarifverhandlungen für die 180.000 Beschäftigten in der Norddeutschen Metallindustrie sind gestern in Bremen ergebnislos abgebrochen worden. Zwar legten die Arbeitgeber des Nordverbundes ein verbessertes Verhandlungsangebot für eine so genannte „Beschäftigungsbrücke“ vor, für die IG Metall Küste ist der Vorschlag aber immer noch unzureichend. „Das Modell der Arbeitgeber kann so nicht akzeptiert werden,“ sagte IG Metall-Verhandlungsführer Frank Teichmüller. Die Beschäftigungseffekte tendierten gegen Null. „Das Angebot bleibt ein ungedeckter Scheck, so lange nicht allen Beschäftigten der Ausstieg mit 60 offen steht“, kritisierte Teichmüller, „wir bereiten uns auf die ersten Warnstreiks vor.

Grundsätzliche Voraussetzung für einen Rechtsanspruch auf frühzeitiges Ausscheiden ist nach dem Arbeitgeber-Vorschlag das vollendete 58. Lebensjahr. Zudem muss der Beschäftigte der Gruppe der Ungelernten, Dauerschichtler, Schwerbehinderten oder Leis-tungsgeminderten angehören oder mindestens 30 Jahre im Betrieb beschäftigt sein. Insgesamt haben die Unternehmer des Nordverbundes ein Angebot für eine Erhöhung von Lohn und Altersvorsorge mit einem Volumen von zwei Prozent vorgelegt, die IG Metall fordert ein Gesamtvolumen von 5,5 Prozent.

Der Verhandlungsführer der Metall-Arbeitgeber, Hans-Werner Busch, hofft für die nächste Verhandlungsrunde, dass die IG Metall ihr Modell der „Zwangsrente mit 60 per Tarifvertrag“ aufgibt. Die Streikdrohung sei „Stammesritual“. Die nächsten Gespräche finden am 28. März in Hamburg statt. An diesem Tag endet auch die Friedenspflicht, für die folgende Nacht werden erste Warnstreiks erwartet.

pemü

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