piwik no script img

Karneval im Norden?

■ Kölner Bürgermeisterin Lütkes soll grüne Ministerin im Kieler Kabinett werden

Neue grüne schleswig-holsteinische Justiz- und Frauenministerin soll die Kölner Bürgermeisterin Anne Lütkes werden. Ein entsprechender Bericht des Flensburger Tageblatts wurde gestern aus rot-grünen Koalitionskreisen in Kiel bestätigt. Lütkes, 1999 Oberbürgermeisterkandidatin der Grünen für Köln, soll das neue Ressort für Justiz, Frauen und Familie leiten. Die 1948 geborene Anwältin war im vorigen Jahr bei der Oberbürgermeisterwahl in Köln mit Unterstützung der SPD nur relativ knapp an Harry Blum (CDU) gescheitert.

Das Ministerium scheint auf Lütkes zugeschnitten zu sein: Sie ist Fachanwältin für Familienrecht, hat in den siebziger Jahren ein Frauenhaus aufgebaut und verfügt als Bürgermeisterin sowie langjährige Fraktionsvorsitzende der Grünen im Rat der Stadt Köln über einige politische Erfahrung.

Zusammen mit dem Umweltministerium werden die Grünen damit wie bisher zwei Ministerien führen. Umweltminister soll der Bundestagsabgeordnete Klaus Müller werden. Die Zahl der grünen Staatssekretäre wird vermutlich von drei auf zwei sinken. Der künftigen Justizministerin soll ein SPD-Staatssekretär zur Seite stehen. Ob dies Amtsinhaber Wulf Jöhnk sein wird, wie das Flensburger Tageblatt schreibt, steht nach Angaben aus Koalitionskreisen noch nicht endgültig fest.

Unklar ist auch die Rolle der Landwirtschaft in der künftigen Ministerialstruktur. Als Ministerkandidat ist weiterhin der bisherige Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion, Holger Astrup, im Gespräch. Nicht bestätigen wollten Koalitionskreise die Meldung des Flensburger Tageblattes, wonach sich die Grünen nicht mit dem Wunsch durchsetzen konnten, ihre bisherige Landtagsfraktionsvorsitzende Irene Fröhlich zur Vizepräsidentin des Parlaments zu machen.

Gestern berieten SPD und Grüne in der Endphase ihrer Koalitionsverhandlungen in Kiel weiter über den Zuschnitt der Ministerien und deren Besetzung. dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen