: Weiter Streit um Ladenöffnungszeiten
■ Betriebe erwägen Rückzug aus erzieltem Expo-Kompromiss
Hannover – Der Streit um die Ladenöffnungszeiten während der Weltausstellung in Hannover dauert an. Nun ist der Expo-Ladenschlusskompromiss in Frage gestellt. Der Landesverband der Mittel- und Großbetriebe schließe nicht mehr aus, seine Zustimmung zum Kompromissvorschlag des Ministerpräsidenten zurückzuziehen, sagte ein Verbandssprecher gestern. Die Stadt hatte verfügt, dass Läden während der Weltausstellung montags bis samstags zwischen 6 Uhr und 22 Uhr öffnen können. Ministerpräsident Sigmar Gabriel hatte eine Öffnungszeit bis 21 Uhr vorgeschlagen.
Die Gewerkschaften hbv und DAG hatten Streiks angekündigt, nachdem das Verwaltungsgericht Hannover in der vergangenen Woche die Anträge von fünf Verkäuferinnen auf vorläufigen Rechtsschutz gegen die Verfügung der Stadt zurückgewiesen hatte. Nach den Gewerkschaftsplänen sollen am 10. April 10.000 Beschäftigte des innerstädtischen Handels in Streik treten. Die Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (hbv) hatte erklärt, mit den Aktionen wolle man die Arbeitgeber an den Verhandlungstisch holen.
„Wer auf gerichtliche Entscheidungen mit Streikandrohungen reagiert, offenbart nicht nur fehlendes Rechts- und Demokratieverständnis, sondern disqualifiziert sich auch als Partner einer Konsenslösung“, meinte der Sprecher der Einzelhändler. dpa
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