: Bei Dees darf debattiert werden
■ Altonas neuer SPD-Chef will mehr diskutieren lassen
Mit einer „verstärkten Diskussionskultur“ will Hans-Christoff Dees die Sozialdemokraten in Altona bürgernäher machen. Ein Wissenschaftsforum am 6. Mai, ein Kulturforum im September sowie ein Gesundheitsforum Anfang nächsten Jahres kündigte der neugewählte SPD-Kreisvorsitzende gestern an. Der 34-jährige Wirtschaftsingenieur war vorigen Dienstag zum Nachfolger von Olaf Scholz gewählt worden (taz berichtete). Der Bundestagsabgeordnete gab dieses Amt auf, weil er am 14. April auf dem Landesparteitag der Hamburger SPD zum neuen Parteichef in der Hansestadt gewählt werden wird.
Dees sieht in Diskussionsforen eine wesentliche Möglichkeit für die SPD, mit den BewohnerInnen des Bezirks in Kontakt zu kommen und ihnen Mitgestaltungsmöglichkeiten zu bieten. Und hofft natürlich auch, darüber den Mitgliederschwund beseitigen zu können. Im vergangenen Jahrzehnt hat Altonas SPD fast ein Fünftel ihrer Mitglieder verloren; nur noch 2050 AltonaerInnen haben zur Zeit ein SPD-Parteibuch.
Als wesentliche Aufgaben im Bezirk nennt Dees erwartungsgemäß die Schaffung von Arbeitsplätzen und eines günstigen Investitionsklimas. Neben der „Revitalisierung“ der Einkaufszone Große Bergstraße und der Neugestaltung des Blankeneser Bahnhofs stehe die soziale Stadtteilentwicklung in Lurup ganz oben auf der politischen Tagesordnung.
In die üblichen Schubladen möchte sich der als gemäßigter Linker geltende Dees nicht so gerne stecken lassen. „Ideologische Zuspitzungen“, glaubt der ehemalige Juso-Landesvorsitzende, „entsprechen immer weniger der gesellschaftlichen Realität.“ smv
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