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Verärgerte Nazis

■ Ostern: Neue Aufmärsche zu Hitlers Geburtstag angekündigt

Militante Neonazis planen zu Ostern eine Offensive im Norden. Nach dem Verbot ihres Aufmarsches gegen „Inländerfeindlichkeit“ in Tostedt haben die „Jungen Nationaldemokraten“ (JN) für Karfreitag erneut einen Aufmarsch in der Nordheide angekündigt. Tags zuvor ruft der „Volksbund Deutsches Reich“ auf der Nordseeinsel Föhr zu einer Kundgebung zum Gedenken des Nazi-Verlegers Thies Christophersen auf.

Die Aktivitäten fallen in unmittelbare Nähe des so genannten Führergeburtstags am 20. April. „Es ist Ostern etwas geplant“, bestätigt der Tostedter Polizeisprecher Jürgen Hacker, „der Tag steht aber noch nicht fest.“ Anmelder des Aufmarsches sind wieder die „JN“. Dahinter steht aber das „Aktionbüro Norddeutschland“ um die Hamburger Neonaziführer Christian Worch und Thomas Wulff. Das Motto: „Für Meinungsfreiheit“. Erst vorigen Freitag hatte ein Großaufgebot der Polizei einen Neonazi-Skin-Aufmarsch in Tostedt durch Straßensperren verhindert. „Die sind gewaltig verärgert und wollen nun alles nachholen“, glaubt Hacker. Ob die Kundgebung untersagt wird, ist zurzeit unklar.

Auf der nordfriesischen Insel Föhr hat die Ankündigung des rechten Marsches schieres Entsetzen ausgelöst. Besonders die Tourismusbranche befürchtet zu Ostern Umsatzeinbußen. Szene-Kenner gehen allerdings davon aus, dass es sich bei der Demoanmeldung des „Volksbundes“ um eine Finte handelt, um die Anfahrt der Neonazis für einen Aufmarsch zum Hitlergeburtstag zu erleichtern. Die TeilnehmerInnen werden dann kurzfristig per Handy und Internet an einen anderen Ort umgeleitet. pemü/as

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