: Semesterticket weit weg
Studenten lehnen Angebot des Verkehrsverbundes ab. Sie wollen für 215 Mark durch fast ganz Brandenburg
Die Einführung eines Semestertickets für die Studierenden der Region steht weiter in den Sternen. Bei einem gestrigen Treffen zwischen der Studenteninitiative Semtix und dem Verkehrsverbund Berlin Brandenburg (VBB) sei es noch zu keiner Einigung gekommen, sagte gestern Semtix-Sprecher Florian Böhm. „Der VBB ist mit Bedingungen herausgerückt, die wir befremdlich finden.“ So solle das Semesterticket, das alle Studenten mit der Immatrikulation erwerben müssen, zunächst nur für ein Jahr gelten.
Am Mittwoch hatte der VBB die Einführung eines 215 Mark teuren Semstertickets für das Tarifgebiet ABC angeregt, die Studenten könnten damit ein halbes Jahr lang in Berlin und Umland Bus und Bahn fahren. Das ist ihnen zu wenig. Sie wollen, dass ihr Ticket im gesamten VBB-Gebiet gültig ist. Darüber hinaus fordern sie die kostenlose Mitnahme von Kindern und Fahrrädern.
Hintergrund dieser weit gehenden Forderungen ist die Angst der Semtix-Vertreter, die nötige Zustimmung der Studenten für dieses Angebot nicht zu erhalten. Vor der Einführung des Tickets müssen an den Unis Urabstimmungen durchgeführt werden. Bei einer Wahlbeteiligung von mindestens 20 Prozent muss die Mehrheit der Studenten für das Ticket votieren. An der TU ist im Herbst 1998 ein AB-Ticket für 227 Mark mit 60 Prozent abgelehnt worden. Auch an der FU lehnten die Studenten im vergangenen Jahr ein Semesterticket ab. Nach Ostern wollen sich die Verhandlungspartner erneut zusammensetzen. rot
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