piwik no script img

Rechtsstreit: taz gegen WBM-Geschäftsführer

Der taz-Verlag konnte sich vor dem Berliner Landgericht gegen den Geschäftsführer der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM), Karl-Heinz Schmidt, in wesentlichen Punkten durchsetzen. Schmidts geltend gemachter Anspruch auf ein Schmerzensgeld wurde vom Gericht abgewiesen.

Für Schmidts Sohn, den er als Zeugen aufgeboten hat, könnte eine nunmehr im Widerspruch zu seiner Zeugenaussage stehende, früher abgegebene eidesstattliche Versicherung strafrechtliche Konsequenzen haben.

WBM-Chef Schmidt hatte versucht, Unterlassungserklärungen und Schmerzensgeld von 15.000 Mark wegen des Artikels „Die Wiederkehr der Bielefelder Segelmafia“ vom 17. Juni 1999 in der taz zu erwirken.

Nach dem Urteil darf die taz weiterhin über die außerordentlich günstigen Lohnentwicklung von Schmidts Ehefrau, die bei einer WBM-Tochterfirma beschäftigt ist, berichten.

Die taz darf auch auf die Tatsache hinweisen, dass Schmidts Sohn als Vertreter der CT-Projektgesellschaft auf einer Veranstaltung der WBMI (eine Tochterfirma der WBM) Mietervertreter beraten hat. Ein WBM-Geschäftsführer: sein Vater.

Ein dritter Punkt, in dem die taz fälschlicherweise verbreitet hat, dass damals gegen die Geschäftsführer der WBM und einen Geschäftsfreund strafrechtliche Ermittlungen liefen, wurde fallengelassen, weil die taz diese Meldung selbst widerrufen hatte.

Die taz darf nicht behaupten – und insoweit hat Schmidt sich einstweilen durchgesetzt –, dass Schmidts Sohn für eine Firma gearbeitet hat, die Häuser von der WBM erwarb. taz

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen