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Grüne mehr wert als ein Butterbrot?

Bei den Koalitionsverhandlungen in NRW wollen sich die Grünen nicht zu billig an die SPD verkaufen

DÜSSELDORF taz/dpa ■ Allen Unkenrufen zum Trotz treffen sich SPD und Grüne morgen zur ersten Runde der Koalitionsverhandlungen in Nordrhein-Westfalen. Doch die Atmosphäre könnte giftiger kaum sein. Die Kandidatin für die Grünen-Parteiführung, Renate Künast, machte gestern Druck auf die SPD: „Wir sind nicht für ein Butterbrot zu haben.“ Wenn Ministerpräsident Wolfgang Clement (SPD) glaube, „er kriegt uns umsonst, dann täuscht er sich“.

NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn nannte es „keine gute Ausgangsposition“, dass es seit der Landtagswahl jeden Tag „eine andere Provokation“ von Seiten der SPD gegeben habe. Clement hatte sich Mitte der Woche mit FDP-Spitzenkandidat Jürgen Möllemann zu „Sondierungsgesprächen“ getroffen. Gestern berichtete der Kölner Express, Clement plane ein neues „Infrastrukturministerium“ und wolle Höhns Kompetenzen beschneiden. Dieser dementierte jedoch umgehend. Für Zündstoff sorgte außerdem eine „Konfliktliste“, in der die Sozis auf 16 Seiten niederschrieben, woran die rot-grüne Koalition scheitern könnte. SPD-Landeschef Franz Müntefering bestritt gestern dennoch, dass die SPD nur Scheinverhandlungen mit den Grünen plane.

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