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chronik

Die weibliche SPD: Von der Proporzfrau zur Frauenquote

Seit 1908 dürfen Frauen in der SPD Parteimitglied sein. Rosa Luxemburg und Clara Zetkin waren bis dahin offiziell keine Mitglieder.

Bis in die siebziger Jahre beschränkt sich die Funktion der Frauen auf die einer Frauenbeauftragten bei den Vorständen. Frauengruppen lauschen Vorträgen zur Hygiene in der Kinderpflege, beschließen dürfen sie nichts.

Mit der Studentenbewegung mischen Studentinnen wie Inge Wettig-Danielmeier, Karin Junker und Herta Däubler-Gmelin auch diese Gruppen auf und fordern Beschlussfähigkeit und mehr Funktionen.

1973 haben sie es geschafft: Die ASF wird gegründet, die Proporzfrau abgeschafft. Unerwünschtes Resultat: Die meisten Vorstände sind schlagartig frauenfrei. Erste Forderungen nach einer Quote.

1977 bietet Bundesgeschäftsführer Egon Bahr den Frauen eine 25-Prozent-Quote an. Weitere Fördermaßnahmen sind nicht vorgesehen. Die Frauen lehnen ab. Die Partei veröffentlicht Gleichstellungsberichte, deren klägliche Ergebnisse die ASF dem Vorstand regelmäßig um die Ohren haut.

Das führt nach langen Kontroversen 1988 schließlich zum Beschluss einer Mindestquote: 40 Prozent aller Parteigremien müssen nun mit je einem Geschlecht besetzt sein.

Heute bewegt sich der Anteil der Frauen in den SPD-Fraktionen der Länderparlamente zwischen 12,8 Prozent in Baden-Württemberg und 46,4 Prozent in Bremen. In der SPD-Bundestagsfraktion sind von 298 Abgeordneten 106 weiblich.

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