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Feuer in der U-Bahn

Eine defekte Bremse soll den Brand im Bahnhof Deutsche Oper verursacht haben. Dabei wurden am Samstag 31 Menschen verletzt. Die Station bleibt mindestens einen Monat geschlossen

von BERT SCHULZ

Eine defekte Wirbelstrombremse soll nach ersten Ermittlungen Ursache des Feuers sein, bei dem am Samstag im U-Bahnhof Deutsche Oper 31 Menschen verletzt wurden. Das sagte gestern ein Polizeisprecher. U-Bahn-Chef Ulrich Deinhardt hatte zuvor ein Bremsversagen als Unglücksursache ausgeschlossen. 21 Menschen mussten nach dem Unfall im Krankenhaus zumeist mit Verdacht auf Rauchvergiftung behandelt werden. Der U-Bahnhof wird laut Deinhardt mindestens einen Monat geschlossen bleiben.

Der Zug der U-Bahnlinie 2 war gegen 15.15 Uhr auf der Fahrt in Richtung Vinetastraße, als es bei der Einfahrt in den Bahnhof Deutsche Oper im letzten der acht Waggons zu mehreren Explosionen kam, Feuer ausbrach und sich schnell starker Rauch entwickelte. Trotzdem hätten die rund 350 Fahrgäste den Umständen entsprechend ruhig reagiert, berichtete der Direktor der U-Bahn. Panik sei nicht ausgebrochen. Die Türen des Unglückswaggons hätten sich problemlos öffnen lassen.

Wenige Minuten nach dem Unfall sei die Feuerwehr, alarmiert von dem Fahrer des im Bahnhof stehenden Gegenzuges, mit insgesamt 100 Helfern vor Ort gewesen. Von den 21 Verletzten konnten alle bis auf einen, der einen Beinbruch erlitt, das Krankenhaus gestern wieder verlassen. Der Verkehr auf der Linie U 2 wurde erst nach Mitternacht wieder aufgenommen.

Der U-Bahnhof wurde bei dem Brand schwer beschädigt. Noch im nächsten Bahnhof Bismarckstraße war gestern Brandgeruch zu riechen. Der Sachschaden beträgt mindestens fünf Millionen Mark. Die Haltestelle Deutsche Oper wird mindestens einen Monat geschlossen bleiben. Die Schließung des Streckenabschnitts der U 2 zwischen Vinetastraße und Senefelderplatz ab heute bis voraussichtlich Mitte September hat dagegen nichts mit dem Unfall zu tun.

Ulrich Deinhardt sprach von „glücklichen Umständen“, dass das Unglück im Bahnhof und nicht etwa auf der Strecke passierte. Auch war der Zug nur etwa zur Hälfte besetzt. Die acht Waggons können bis zu 700 Fahrgäste aufnehmen.

Bei dem Unglückszug handelt es sich laut Deinhardt um das Modell „Gisela“ – so lautet der Kosename für die Baureihe G II, die in den siebziger Jahren in Hennigsdorf für den Ostberliner Personennahverkehr hergestellt worden war. Derzeit sind nach BVG-Angaben noch 104 „Gisela“-Wagen im Einsatz, die fast ausschließlich auf der U-Bahn-Linie 2 zwischen Ruhleben und Vinetastraße verkehren.

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