ahornblatt
: Von FAZ bis zu Experten

Die anderen

„Das Ahornblatt, Präzedenzfall für künftige, bereits in der Planung befindliche Abrisse, wird angesichts des beherzten Protest zum Prüfstein für Politiker, deren Aufgabe es eigentlich sein sollte, dem Bürgerwillen zu seinem Recht zu verhelfen.“ (Christian Welzbacher, F. A. Z.)

„(Anstelle des Ahornblatts) wird ein Klotz auf die Fischerinsel gerammt, der dort auf absehbare Zeit allein stehen wird (. . .). Es wäre Zeit für eine neue Runde der Stadtdiskussion, doch der Abriss drängt und schafft Realitäten.“ (Oliver Elser, F. A. Z.)

„Sehr geehrter Herr Stimmann, erst letzten Mittwoch haben Sie coram publico ihre Bewunderung für Ingenieurbaukunst kundgetan. Soll das nicht ein bloßes Lippenbekenntnis gewesen sein, dann handeln Sie im Fall Ahornblatt. Sonst kann Sie niemand mehr im Sinne einer verantwortungsbewussten Entscheidung zum Thema Baukultur für glaubwürdig halten.“ (Wilfried Dechau, Chefredakteur der Deutschen Bauzeitung)

„Bevor der Abriss von Produkten einer bestimmten Epoche erfolgt, müssen diese kulturell diskriminiert werden. Das heißt, sie müssen so schlecht gemacht werden, dass es im Einzelfall gar nicht mehr notwendig ist, den Abriss zu begründen.“ (Harald Bodenschatz, Professor für Architektursoziologie)

„Das Ahornblatt auf der Fischerinsel ist ein Bauwerk nicht nur nationalen, sondern internationalen Ranges. Fällt dieses Denkmal, so fällt mit ihm der Ruf Berlins als Kulturhauptstadt nicht gerade die Treppe hinaus.“ (Cornelius Härtling, Präsident der Architektenkammer Berlin)

„Man muss die Bauten Ulrich Müthers nicht schön finden, um zu bemerken, dass sie etwas Besonderes sind. Zwischen den Einheitsplattenbauten der DDR nahmen sie sich aus wie Schmetterlinge. In einem erstarrten Land spezialisierte sich der experimentierfreudige Ingenieur auf eine Bauweise, die Bewegung in die Architektur brachte: Wellen, Falten, Flügel sind die charakteristischen Formen der Betonschalenbauweise, zu deren bekanntesten Beispielen die Oper von Sydney und das TWA-Gebäude (...) in New York gehören.“ (Susanne Kippenberger, Tagesspiegel)