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Kritik an Banken

Hohe Gebühren bei Überweisungen in Euroland

BERLIN taz ■ „Die vollmundig angekündigten Vorteile des Euro für Verbraucher lassen auch mehr als ein Jahr nach seiner Einführung im bargeldlosen Zahlungsverkehr auf sich warten“, kritisiert das Europäische Verbraucherzentrum Kiel (EVZ). Der grenzüberschreitende Zahlungsverkehr sei „ein ständiges Ärgernis und Anlass für Beschwerden“. Dem EVZ liegen gerade zwei Beispiele von arg geschröpften Verbrauchern vor. Die Kundinnen aus Schleswig-Holstein seien von den Banken mit Kosten überzogen worden, die „den Charakter von Strafzöllen oder Missbrauchsgebühren annehmen“.

So habe eine Verbraucherin auf ihrem eigenen Konto in Portugal einen EC-Scheck über 2.000 Mark gutschreiben lassen. Die portugiesische Bank habe dann nach EVZ-Informationen dafür umgerechnet mehr als 25 Mark in Rechnung gestellt, weitere 55 Mark verlangte die Halstenbeker Bank eG für die Abwicklung. „Und als sei dies nicht genug, wurde der Scheck lediglich mit 1.975 Mark gutgeschrieben“, so dass ein „weiterer sonderbarer Schwund von 25 Mark“ zu beklagen war. Alles in allem kostete diese Transaktion 105 Mark, mithin fast 5,3 Prozent des ursprünglichen Betrages. Auch die Schlussabrechnung eines französischen Unternehmens hat eine Kundin richtig Geld gekostet: Für die Einlösung des Schecks in Höhe von umgerechnet 110 Mark habe die Sparkasse Nordfriesland 25 Mark berechnet.

„Vorerst können sich Verbraucher gegen diese Form der Wegelagerei nur mit intensiven Preisvergleichen zur Wehr setzen“, raten die Verbraucherschützer. Allerdings sei die Höhe der Bankentgelte „bei allen Geldinstituten verblüffend ähnlich“. Die EU-Kommission „tut gut daran, dem Geschäftsgebaren europäischer Banken so schnell wie möglich einen Riegel vorzuschieben, wenn die Distanz der Bevölkerung zum Euro nicht noch größer werden soll“.

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