: Sport, Spott und Spotts
BERLIN taz ■ Seit 1998 sponsert die ARD das Team Telekom, als Juniorpartner neben dem Telefonriesen. Man merkt’s an der Eins auf den Trikots und manchmal auch an der ganzen Tour-de-France-Berichterstattung.
Doch jetzt ist das geldselige Verhältnis im Eimer: Die Telekom schießt gegen einen Trailer der ARD, bei dem Ullrich und Co. laut die Adresse der ARD-Internetsite zur Tour murmeln. Das Gemeine: Die Fahrer wussten gar nicht, was sie da bewerben, sagt Telekom und schickte gleich Medienanwalt Prinz in die Spur. Da wundert sich nicht nur die ARD, aber Ulrich Lissek, Presseprecher der Telekom, kann das erklären: „Wenn man im Rampenlicht steht, fragt man nicht jedesmal, wofür man gefilmt wird.“
Dabei wäre das doch so hilfreich gewesen. Dann hätte man sich auch den teuren Anwalt sparen können, der jetzt eine Unterlassungserklärung einfordern muss, obwohl die ARD den Spot längst wieder abgesetzt hat– „um des guten Verhältnisses willen“, wie es beim zuständigen Saarländischen Rundfunk heißt.
Und warum die Aufregung? Greift die Kirch-Gruppe via Telekom nach der Krone des Radsports? Oder könnte es sein, dass sich bloß die ARD vorher geweigert hatte, einen Telekom-Spot auszustrahlen, bei dem die Tour-Website des Telefonkonzerns auf das Heftigste beworben wurde? War wohl so. „Manchmal muss man seinem Partner deutlich zeigen, dass man nicht alles mit sich machen lässt“, sagt Lissek.
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