piwik no script img

Die Musikkonzerne schlagen zurück

US-Bundesbezirksgericht lässt größte Internet-Tauschbörse „Napster“ schließen, weil sie Urheberrechte verletze

BERLIN taz ■ Die Musikkonzerne haben einen Etappensieg gegen ihren derzeit größten Gegner errungen. Die US-Bundesbezirksrichterin Marilyn Hall verkündete gestern eine einstweilige Verfügung gegen die Silicon-Valley-Firma Napster: Die bekannteste Internet-Tauschbörse für Musiktitel aller Art muss bis Freitagmittag (Samstag, 6 Uhr MEZ) geschlossen werden. Die Richterin sah eine Verletzung des Copyrights durch Napster und „Musikpiraterie“ als bewiesen an. Die Firma stellt Computer im Netz zur Verfügung, auf denen ständig mehrere tausend UserInnen gleichzeitig online sind und Liedgut zum Herunterladen anbieten. Die Musikkonzerne, darunter auch die deutsche Bertelsmann Music Group, sehen dadurch ihre Plattenverkäufe gefährdet. Geschätzte 20 Millionen Menschen nutzen Napster.

Sofort nach Bekanntwerden des Urteils stürmten Musikfans die Tauschbörsen von Napster – übrigens nicht die einzige im Internet –, um noch schnell so viele Songs wie möglich auf ihre Computer zu laden. Napster selbst wollte gestern in einem Eilantrag an ein Berufungsgericht erreichen, dass die Verfügung aufgehoben würde. Ein abschließendes Urteil wird zum Ende des Jahres erwartet. REM

brennpunkt SEITE 3

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen