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Noch billiger telefonieren

Telefonieren so günstig wie nie. Doch sollte man seinen Favoriten regelmäßig überprüfen – wer gestern billig war, kann morgen schon teuer sein

BERLIN taz ■ Telefonieren ist im Juli um 4,9 Prozent billiger gewesen als im Vorjahr, teilt das Statistische Bundesamt mit. Diesmal sind vor allem Auslandsgespräche deutlich preiswerter geworden, während sich im Ortsnetz wegen des Quasi-Monopols der Telekom weiterhin nicht viel tut.

Wer Ferngespräche zu Niedrigpreisen führen will, sollte sich die Anbieter genauer anschauen. Vielleicht hat er gerade zu einem Ökostrom-Anbieter gewechselt und möchte nun sicher nicht sein Geld über das Telefonieren in Atomstrom stecken. Wer seine Gespräche etwa über Viag Interkom (01090) führt, telefoniert nicht nur zu teuer, sondern auch mit dem E.ON-Konzern, zu dem sich kürzlich Veba und Viag zusammengeschlossen haben. E.ON hält 45 Prozent der Anteile von Viag Interkom, neben British Telecom (45 Prozent) und Telenor (10 Prozent).

Gerade die billigsten Anbieter sind dagegen vergleichsweise kleine Firmen: Tabellenführer Super 24 (01024) ist eine Tochter von Telepassport, die wiederum zu 96 Prozent der Mobilcom AG gehört. An Mobilcom (01019) ist zu 51 Prozent der Firmengründer beteiligt, der Rest im Streubesitz. Ein Einstieg der France Télécom mit 28,5 Prozent ist geplant. Auch 3U (01078) gehört zu drei Vierteln den Gründern.

Von vielen noch immer als besonders billig angesehen ist Telecom (01051), heute mit 7 Pfennig tagsüber akzeptabel, aber abends relativ teuer. Dahinter verbirgt sich Innovaters Invest.

Noch günstiger kommt man mit Preselection weg: Dabei bindet sich – relativ – fest an einen neuen Anbieter für alle Ferngespräche. Am besten bedient ist man dann mit Tele 2: Preise von tagsüber 6, abends 4 Pfennig pro Minute ins deutsche Festnetz, zu Handys rund um die Uhr 38 Pfennig, sind zu jeder Zeit Spitze in der Kategorie „sekundengenau“. Tele 2 (01013) ist eine Tochter der Société Européenne de Communication (SEC), deren Anteile vor allem von einer Beteiligungsgesellschaft (Kinnevik) und einer Mobilfunkfirma (Millicom) gehalten werden.

Etwas größere Konzerne stehen wiederum hinter o.tel.o (01011) und deren Muttergesellschaft Mannesmann Arcor (01070). Die Anteile gehören zu 74 Prozent Vodafone, zu 18 Prozent der Deutschen Bahn und zu 8 Prozent der Deutschen Bank.

Auch Talkline (01050) klingt zwar nett familiär, ist aber indirekt eine Tochter von SBC Communications, und das ist einer der größten Telekomkonzerne der Welt. MATTHIAS SPITTMANN

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