us-botschaft: Das Gröbste kommt noch
Ob der Sicherheitsabstand nun 15 oder 30 Meter beträgt, war am Ende doch nicht so entscheidend. 25 Meter sollen die Berliner nun zum Gebäude der US-Botschaft Abstand halten. Und wenn es die Sicherheitslage erfordert, werden am Pariser Platz, von wem auch immer, kleine Panzersperrchen ausgefahren. So demonstriert man doch noch den Willen, sich zu einigen. Der künftige Präsident der USA muss wohl doch nicht zur schärfsten Keule greifen – der Lösung der Frage des Pariser Platzes in Camp David.
Kommentar von UWE RADA
Die eigentliche Frage freilich, nämlich die nach dem Charakter des Pariser Platzes, stand ohnehin nie auf der Tagesordnung. Dass am Brandenburger Tor ein Banken- und Botschaftsplatz entsteht, wurde jenseits der öffentlichen Debatte verordnet. Sich zum Hüter der öffentlichen Interessen zu machen steht dem Senat, vor allem seinem Baudirektor, deshalb nur bedingt gut zu Gesichte. Die eigentlichen Konflikte werden ohnehin erst in ein paar Jahren deutlich. Dann nämlich, wenn die Besucher der Akademie der Künste zwar die US-Sperren überwunden haben, aber nach dem Ende einer anregenden Veranstaltung feststellen müssen, dass es sich in den Show-Rooms der Banken nur schlecht Wein trinken lässt.
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