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Kinderporno-Sammler frei

■ Ermittlungen: Hat 62-Jähriger Mädchen mißbraucht?

Der 62-jährige Mann, der am Montag wegen des Besitzes von Kinderpornographie von der Polizei vernommen wurde, ist am selben Tag wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Da noch nicht klar ist, ob der Mann die Aufnahmen selbst angefertigt hat und damit ein Fall von Kindesmissbrauch vorliegt, konnte nach Angaben der Bremer Staatsanwaltschaft kein Haftbefehl verhängt werden. Es bestehe keine Flucht- oder Verdunkelungsgefahr.

In der gewaltigen Sammlung des Pornofreak – unter anderem 48 Ordner mit Photographien, kistenweise Videos und diverse Sexwerkzeuge – waren allerdings auch Bilder von Kindern aus der Nachbarschaft aufgetaucht. Es handelt sich dabei um zwei erst achtjährige Mädchen. Diese sollen in den nächsten Tagen von Fachleuten nach möglichen Missbrauchserlebnissen befragt werden. Der 62jährige Mann hatte jegliche Aussage verweigert.

Erst wenn der dringende Verdacht von sexuellem Kindesmissbrauch vorliege, könne der Mann wegen Wiederholungsgefahr in Untersuchungshaft genommen werden, so der leitende Bremer Staatsanwalt, Jan Frischmuth. Von Seiten der Polizei war zu hören, dass es „schwerwiegendere Delikte“ als den Besitz von Kinderpornos gebe. Deshalb habe man den Porno-Sammler freilassen müssen. Jetzt sei man dabei, die Bilder, zu denen auch viele „normale“ Schweinebilder gehören, auszuwerten. hase

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