Neue Runde im Preiskrieg

Wal-Mart senkt Preise. Einzelhandelsverband: Konkurrenz wird sturmreif geschossen

WUPPERTAL ap ■ Der US-Konzern Wal-Mart hat eine neue Runde im Preiskrieg im deutschen Einzelhandel ausgerufen. Der Handelskonzern senkte am Montag nach eigenen Angaben die Preise für mehr als 1.000 Artikel. Der Geschäftsführer von Wal-Mart Germany, Volker Barth, betonte, es handele sich nicht um Sonderangebote, sondern um auf Monate angelegte Preissenkungen. Möglich geworden seien sie durch Einsparungen im Einkauf.

Die jüngste Preisoffensive der Amerikaner stieß auf scharfe Kritik der Einzelhandelsverbände. Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes des Deutschen Lebensmittel-Einzelhandels, Gerd Härig, warf dem US-Konzern vor, er betreibe einen gezielten Preiskrieg. Wal-Mart versuche, mit seiner überlegenen Finanzkraft den deutschen Lebensmittelhandel sturmreif zu schießen, um durch Übernahmen anderer Unternehmen seine Marktanteile zu stärken. Auch Robert Weitz, Chefvolkswirt des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels, urteilte, Hauptziel der von Wal-Mart initiierten Preiskämpfe sei es, Konkurrenten so zu schwächen, dass man sie aufkaufen könne. Anders könne Wal-Mart seinen bislang geringen Marktanteil nicht rasch genug steigern. Wal-Mart hat in Deutschland bisher nur 95 Filialen und beschäftigt rund 18.200 Mitarbeiter.