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Die Hauptdarsteller

Seit je gehörte Wolfgang Schäuble zu Kohls wichtigsten Leuten. Er war unter dem Kanzler erst Fraktionsgeschäftsführer, später dann Kanzleramtsminister. Lange Zeit galt er als dessen Kronprinz. Immer wieder aber musste er sich vertrösten lassen. Kohl wollte einfach nicht abtreten und Schäuble zu seinem Nachfolger machen. Erst die herbe Wahlniederlage 1998 öffnete Schäuble die Tür. Auf dem anschließenden Parteitag wurde er zum neuen Parteivorsitzenden gewählt. Generalsekretärin wurde Angela Merkel. Damals ahnte er sicher noch nicht, dass er kaum ein Jahr später von ihr abgelöst werden würde. Die ungeklärten Umstände der Schreiber-Affäre zwangen ihn im Frühjahr zum Rücktritt. Das Ermittlungsverfahren der Berliner Staatsanwaltschaft gegen Schäuble wegen uneidlicher Falschaussage wurde aber eingestellt. Ander als der Herdenmensch Kohl war Schäuble stets ein Eigenbrötler. Der Kanzler respektierte den Vordenker – dieser lohnte es ihm mit demonstrativer Loyalität. Der Spendenskandal hat einen tiefen Graben zwischen Schäuble und Kohl gerissen, nachdem Kohl sich auch nach einem persönlichen Gespräch weigerte, die Spendernamen zu nennen.

Der meistdiskutierte Briefumschlag Deutschlands hat ihre Karriere beendet. Brigitte Baumeister, damals Schatzmeisterin der CDU, hielt das Kuvert mit der 100.000-Mark-Spende des Waffenhändlers Karlheinz Schreiber in den Händen. Wann genau sie das tat, darüber entflammte ein Streit mit Schäuble, der wohl das Ende ihrer Polit-Karriere bedeutete. Als Helmut Kohl 1998 die Wahl verlor, war die Diplommathematikerin bereits rasant auf der Polit-Karriereleiter hinaufgestiegen. Nach nur einem Jahr im Bundestag wurde sie 1991 parlamentarische Geschäftsführerin der Union. Und nach einem weiteren Jahr wurde sie als Nachfolgerin von Walther Leisler Kiep zur CDU-Schatzmeisterin gewählt. Jetzt steht sie zum zweiten Mal als Zeugin vor dem Ausschuss.

Der CDU-BundestagsabgeordneteJoachim Hörster gilt als korrekt, aufrichtig und distinguiert. Parlamentsjournalisten lobten, wie offen und schnörkellos der 55-jährige Jurist aus dem Westerwald sie einst über die „Woche im Bundestag“ informierte. Und seine Parteikarriere wäre gesichert gewesen, nachdem er 1994 parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion geworden war. Wenn nicht ausgerechnet in seine Amtszeit der Niedergang der Union gefallen wäre. Und wenn er nicht an der Seite seines Förderers Wolfgang Schäuble mitten in den Spendenskandal geraten wäre. Denn auf Anweisung Schäubles verfügte er 1996, einem Kohl-Vertrauten 1,14 Millionen Mark in einem Koffer zu übergeben. Er wurde vor den Ausschuss geladen, um die Herkunft des Geldes zu klären.

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