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fu-chronik

Intrigen und Skandale

Je hehrer die Ziele, desto finsterer die Mittel. So sehr fühlten konservative FU-Professoren in den Siebzigern und Achtzigern von Kommunisten unterwandert und umzingelt, dass ihnen im Kampf um die akademische Freiheit jedes Mittel recht schien. Als der wackere Germanist Eberhard Lämmert 1976 um das Amt des FU-Präsidenten kandidierte, verschwanden plötzlich Stimmzettel – seine Gegner brauchten einen Vorwand, um die Wahl anfechten zu können. Sieben Jahre später endete Lämmerts Amtszeit, wie sie begonnen hatte: mit einer Intrige. Mit einem anonymen Zeitschriftenartikel putschte sich Nachfolger Dieter Heckelmann an die akademische Macht. Spätestens mit dem Fall der Mauer war die ideologische Konfrontation beendet, doch der Filz blieb. Zwar musste sich die FU einer Reform an Haut und Haaren unterziehen – doch die Strippenzieher retteten ihre Seilschaften auch in die neue Zeit. Als sich die Politologin Gesine Schwan im vergangenen Jahr um das Amt der FU-Präsidentin bewarb, waren ihre akademischen Widersacher konsterniert: Eine ergebnisoffene Wahl hatte es an der Hochschule schon lange nicht mehr gegeben. Dass im Umfeld solcher Wahlen Neueinstellungen oder Beförderungen sprunghaft zunahmen, galt an der FU stets als offenes Geheimnis. Aufgrund wenig transparenter Strukturen lassen sich solche Transaktionen aber kaum nachvollziehen. RAB

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