Durchliegen wird teuer

Hamburger Pflegeheime stehen offenbar vor einer Finanzkrise. Die Krankenkassen haben angekündigt, Hilfsmittel wie Rollstühle oder Dekubitus-Matratzen von nun an nicht mehr zu bezahlen, sagte gestern der Geschäftsführer der Hamburgischen Pflegegesellschaft, Jens Stappenbeck. Die Kassen stützen sich dabei auf Urteile des Bundessozialgerichtes.

Das Gericht hatte entschieden, dass die Kassen keine Rollstühle mehr zahlen müssen, weil diese in die Zuständigkeit der Heime fielen. Die Hamburger Kassen wollen das Urteil darüber hinaus laut Stappenbeck auch auf andere Pflegehilfsmittel wie Dekubitus-Matratzen, Inkontinenzhilfen oder Verbandsstoffe anwenden. Dann hätten die Heime eine jährliche Mehrbelastung von bis zu 30 Millionen Mark zu tragen. „Dies sind Summen, die kein Heim einsparen kann,“ sagt Stappenbeck und fragt, welche Leistungen die Krankenkassen wohl als nächstes streichen: „Vielleicht die Behandlung durch einen Arzt?“ ee