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Nachhaltig studieren

Umweltschutz erlangt auch im Studium zunehmend Bedeutung. Zum Wintersemester werden anden Berliner Hochschulen verschiedene neue Studiengänge zum Bereich Ökologie angeboten

von CHRISTA STORM

Umwelt- und ökoorientierte Zusatzqualifikationen, die man während des Studiums erwerben kann, sind per se schon nicht schlecht. Wenn dann aber noch ein Auslandsaufenthalt innerhalb der Studienzeit dazu kommt, stehen die Chancen auf den Wunschjob besonders gut.

An der Freien Universität (FU) zum Beispiel haben Studierende zu Beginn des Hauptstudiums naturwissenschaftlicher Diplomstudiengänge die Chance, ein Zertifikat im Rahmen des Wahl-, Neben- beziehungsweise Zusatzfaches Umweltmanagement zu erwerben. Das interdisziplinäre Fach wird im kommenden Semester bereits zum fünften Mal mit rund dreißig freien Plätzen von der FU angeboten und soll denjenigen Schlüsselqualifikationen in den Teilbereichen Politik, Recht und Wirtschaft vermitteln, die künftig in Industrie, Verwaltung und im Dienstleistungssektor arbeiten und auf umweltökonomisches Know-how nicht verzichten wollen.

Die Studierenden des Wahlfachs Umweltmanagement sollen lernen, Problemlösungen auf der Basis von Grundkenntnissen der Abläufe in Politik, Verwaltung sowie von Umweltrecht und Umweltökonomie selbstständig zu entwickeln. Praktisch orientierte Projektarbeit und ein mindestens vierwöchiges Praktikum, bei dessen Koordination der Fachbereich behilflich ist, gehören zum obligatorischen Bestandteil des Zusatzstudiums. Neben fachspezifischen Qualifikationen sollen Präsentationstechnik sowie Projekt- und Teamarbeit gelehrt und gefördert werden.

Der Studiengang Umweltmanagement besteht aus einem viersemestrigen Zyklus, der jeweils im Wintersemester mit sechs bis zehn Semesterwochenstunden neu startet. Damit Studierende das Angebot der FU besser in das Hauptstudium integrieren können, findet ein Teil der Lehrveranstaltungen im Rahmen von Workshops statt.

An der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (FHTW) wird im Oktober gleich ein ganz neuer Studiengang eingeführt – Betriebliche Umweltinformatik. Erst kürzlich von der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur genehmigt, bietet die FHTW jetzt einen in der internationalen Ausbildungslandschaft einmaligen Studiengang. Das Studium soll in drei oder fünf Jahren das Wissen vermitteln, Unternehmens- und Produktionsprozesse unter ökologischen Gesichtspunkten zu analysieren, einschlägige Daten aufzubereiten und produktionsintegrierte Umweltschutzverfahren zu entwickeln.

Der Studiengang Betriebliche Umweltinformatik erweitert den Fächerkanon anwendungsorientierter Informatikstudiengänge der Fachhochschule, an der zur Zeit rund 1.400 Studierende in den Studiengängen Technische Informatik, Angewandte Informatik, Wirtschaftsinformatik und Internationale Medieninformatik eingeschrieben sind. Mit diesem breiten Angebot will die FHTW der Forderung nach mehr Informatikexperten Rechnung tragen. Fachleute gehen derzeit von bis zu 150.000 freien Jobs aus – gleich gute Chancen sehen sie im Arbeitsfeld der Betrieblichen Umweltinformatik.

Einen neuen Öko-Forschungsschwerpunkt namens „Wasser in Ballungsräumen – Methoden und Instrumente einer zukunftsfähigen Bewirtschaftung“ gibt es seit dem 1. September an der Technischen Universität Berlin (TU). Die Laufzeit des Projekts ist zunächst auf drei Jahre begrenzt. Alle acht TU-Fakultäten sollen während dieser Zeit gemeinsam forschen. Das Spektrum reicht dabei von der Verfahrens- und Umwelttechnik, der Ökosystemforschung über die Physik bis hin zu den Planungs- und Wirtschaftswissenschaften. In erster Linie methodische Grundlagen sollen erarbeitet werden, um den Umgang mit Wasser im Sinne einer zukunftsfähigen Bewirtschaftung zu verändern. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Bedeutung von Wasserressourcen auf internationaler Ebene.

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