: Die Katze im Karton
■ Vom Munitionverkauf, ohne davon zu wissen
Bewusst oder unbewusst – das war die Frage bei einem Prozess vorm Amtsgericht. Der 31-Jährige Thomas T. soll letzten November auf dem Flohmarkt Bürgerweide 50 Schuss scharfe Munition auf seinem Tapeziertisch zum Verkauf angeboten haben. Bananenkartons kauft der gelernte Maurer auf dem Flohmarkt schon seit Jahren. In der Regel von „irgendwelchen Ausländern, die alle gleich aussehen“. Auf den Inhalt würde er dabei nicht so genau achten. Als er seine eben erworbene Ware auf dem gleichen Flohmarkt verkaufen wollte, tauchte die Kripo auf und beschlagnahmte die Munition. Thomas T. versichert, wirklich nicht gewusst zu haben, dass auf seinem Verkaufsstand Waffen lagen. „Ich habe schon viel Scheiße gebaut, aber mit Waffen habe ich nichts zu tun“, versichert Thomas T. In den letzten zwei Jahren fiel er wegen Körperverletzung, Hehlerei und und Diebstahl auf. „Keine Waffen und keine Drogen“ ergänzt er. „Das klingt ein bisschen seltsam, wie Sie das erzählen“. Dem Richter will nicht einleuchten, wie unwissentlich Waren auf einen Tisch gelegt werden können. Das Urteil lautet schließlich auf Fahrlässigkeit, und zu zahlen sind 4.000 Mark. Thomas T. war nicht nachzuweisen, dass er die Ware willentlich verkaufen wollte.
momo
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