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Neuer Alarm in Großbritannien

14-Jährige und 74-Jähriger an Creutzfeldt-Jacob gestorben. Diskussion um Epidemie

BERLIN taz/ap ■ In Großbritannien ist am vergangenen Samstag ein 14-jähriges Mädchen an der neuen Variante der Creutzfeld-Jakob-Krankheit (nvCJK) gestorben. Zoe Jeffries’ Fall war in England durch einen Fernsehfilm, der letzte Woche ausgestrahlt wurde, sehr bekannt geworden. Gleichzeitig wurde von der zentralen britischen Beobachtungsstelle in Edinburgh offiziell bestätigt, dass ein 74-Jähriger an CJK gestorben ist. Das ungewöhnlich hohe Alter dieses Opfers der CJK hat in England erneut die Debatte entfacht, ob der Insel eine Epidemie bevorsteht. Nach Angaben der Experten ist es denkbar, dass die Hirnkrankheit von Ärzten oft mit Altersdemenz verwechselt worden ist.

Bisher wurde angenommen, dass die Zeit zwischen der Infektion und dem Ausbruch der Krankheit 10 bis 20 Jahre beträgt. Die bisherigen CJK-Opfer hätten sich demnach frühestens in den 80er-Jahren infiziert. Mit dem hohen Alter des 74-Jährigen ist nun die Frage aufgetaucht, ob die Inkubationszeit viel länger und daher noch mit einer Welle an Krankheitsausbrüchen zu rechnen ist. Um darüber Klarheit zu gewinnen, fehlen den Forschern allerdings noch viele Details. So ist bis heute nicht bekannt, wie viele an BSE erkrankte Rinder zu menschlichen Nahrungsmitteln verarbeitet wurden, bevor 1986 die Krankheit erkannt und bekämpft wurde. Umstritten ist ebenfalls, wie viele Menschen ein Tier überhaupt infizieren kann und wie eine Infektion genau verläuft. Eine Epidemie kann nun allerdings nicht mehr ausgeschlossen werden. Als solche wird eine Krankheit dann bezeichnet, wenn sie zeitlich und örtlich begrenzt massenhaft auftritt.

Mit den beiden Opfern ist die Zahl der seit 1995 an nvCJK Gestorbenen in England auf 86 gestiegen. Erst am Donnerstag hatte die britische Regierung Creutzfeldt-Jakob-Kranken finanzielle Hilfe in Millionenhöhe versprochen. Gesundheitsminister Alan Milburn erklärte, er werde in dieser Woche eine Million Pfund für die Entschädigung und Pflege der Erkrankten zur Verfügung stellen.

In Frankreich wurden am Freitag sieben neue BSE-Fälle bei Rindern gemeldet. Die 530 Stück große Herde wurde getötet. MRA

http://userpages.fu-berlin.de/~dittbern/BSE.html

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