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CDU machte Vorwäsche

Hessens SPD behauptet, dass die Landes-CDU schon seit den 70er-Jahren Parteispenden gewaschen hat

WIESBADEN ap ■ Die hessische CDU hat in den 70er-Jahren nach Darstellung der SPD eine eigene Spendenwaschanlage aufgebaut. Wie der Obmann der Sozialdemokraten im Untersuchungsausschuss zum CDU-Finanzskandal, Jürgen Walter, gestern in Wiesbaden erklärte, soll ein 1995 verstorbener CDU-Landtagsabgeordneter ab 1970 eine „Umwegfinanzierung“ für die Landespartei und ihren Frankfurter Kreisverband aufgebaut haben. Als Waschanlage für Spenden habe offenbar das Sozialwerk der katholischen Ackermanngemeinde in Frankfurt fungiert.

Nach Walters Worten hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt in den Achtzigerjahren Ermittlungsverfahren wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung gegen den Exabgeordneten und den Schatzmeister der Hessen-CDU, Casimir Prinz Wittgenstein, geführt. Das Verfahren gegen den Ex-CDU-Abgeordneten sei 1986 gegen eine Geldauflage von 50.000 Mark eingestellt worden. Diese Geldauflage, Anwaltskosten sowie persönliche Steuerschulden, insgesamt 101.000 Mark, seien auf Anweisung Wittgensteins mit Wissen des damaligen hessischen CDU-Generalsekretärs Manfred Kanther aus dem geheimen Auslandsvermögen der Union bezahlt worden.

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