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Zweite Zeugin widerspricht Klein

FRANKFURT/MAIN ap ■ Erneut hat eine Zeugin der Aussage des Angeklagten Hans-Joachim Klein im Prozess wegen des Überfalls auf die Wiener Opec-Konferenz widersprochen. Die frühere Empfangsdame im Opec-Hauptquartier erklärte gestern vor dem Frankfurter Landgericht, ein Terrorist namens Khalid habe direkt nach dem Eindringen des Terrorkommandos auf die Telefonanlage geschossen. Dies wisse sie genau, da sie ihm direkt ins Gesicht geschaut habe. Klein hatte dagegen betont, er habe die Schüsse auf die Rezeption abgegeben. Bereits vorigen Donnerstag hatte ein Zeuge der Version Kleins widersprochen. Der damalige Chauffeur der Erdölminister berichtete, ein Vermummter habe kurz nach der Stürmung des Opec-Gebäudes von der Rezeption aus mit seiner Maschinenpistole in Richtung Eingang geschossen. Klein war den Ermittlungen und seiner eigenen Aussage zufolge als einziger der sechs Terroristen maskiert. Er behauptet aber, lediglich in die Decke geschossen zu haben. Bei dem Überfall waren am 21. Dezember 1975 drei Menschen getötet worden. Klein hatte seine Teilnahme am Überfall gestanden, bestreitet aber, jemanden dabei getötet zu haben.

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