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Putin reicht Arafat den Hörer

Palästinensischer Präsident telefoniert mit Israels Premier Barak. Beide Seiten um Entspannung bemüht

JERUSALEM ap/rtr/taz ■ Trotz weiterer Ausschreitungen in den Autonomiegebieten wollen die israelische und die palästinensische Führung ihren Kontakt nicht abreißen lassen. Dies vereinbarten der israelische Ministerpräsident Ehud Barak und der palästinensische Präsident Jassir Arafat am Freitag bei einem Telefonat. Barak telefonierte mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, der das Gespräch dann an seinen Gast Arafat weiterleitete. Nach Angaben von Baraks Büro einigten sich beide darauf, die Verbindungsbüros in den palästinensischen Gebieten nicht, wie von Israel angekündigt, zu schließen. Es war das erste Gespräch zwischen beiden Politikern seit mehr als drei Wochen. Arafat versicherte, er werde alles tun, um die Gewalt zu stoppen. Trotzdem wurden am Freitag fünf Palästinenser getötet.

Arafat sprach sich bei seinem Besuch in Moskau für eine stärkere Vermittlerrolle Russlands im Nahost-Friedensprozess aus.

Bereits vor dem Telefonat hatten sich beide Seiten um Entspannung bemüht. Das israelische Sicherheitskabinett beschloss in der Nacht zum Freitag, keine sofortige Vergeltung für einen erneuten Bombenanschlag in Israel zu üben. Israel sagte den Palästinensern am Donnerstag zudem zu, die Blockade palästinensischer Städte zum Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan am Montag aufzuheben, falls bis dahin die Gewalt beendet sei. Israelische Kreise bestätigten entsprechende Angaben des palästinensischen Regierungsmitglieds Jamil al-Tarifi.

Um die Brennpunkte der Auseinandersetzungen im Gaza-Streifen und im Westjordanland zu entschärfen, haben die USA nach Berichten in israelischen Medien vorgeschlagen, Pufferzonen einzurichten. wg

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